Der MOSERTURM


Große Künstler singen für Turm
Vor genau 100 Jahren steinernen Potzberg-Turm eingeweiht  (Artikel 08/1993)


Der Gipfel des Potzberges war von jeher ein beliebtes Ausflugsziel für die Naturfreunde aus nah und fern. Bietet er doch bei klarem Wetter eine Aussicht in die Ferne, die damals für viele unserer Vorfahren Zeit ihres Lebens unerreichbar blieb. Der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts gegründete "Glanthal-Verschönerungsverein" hatte sich besonders zum Ziel gesetzt, die Schönheit des Potzberggipfels der Bevölkerung näherzubringen und zu einer Erlebnis- und Begegnungsstätte herzurichten.
Vor nunmehr 100 Jahren wurde an der höchsten Stelle des Berges ein steinerner Aussichtsturm feierlich eingeweiht. Er ersetzte einen hölzernen altersschwachen Turm, der bei einem Sturm schwer beschädigt wurde und deswegen abgetragen werden musste. Zur Deckung der Kosten beteiligten sich neben dem genannten Verein die Gemeinden rund um den Berg und wohlhabende Privatleute.
Selbst in Kusel fand im September 1892 im Dick´schen Saal ein Konzert statt, dessen Erlös dem Turmbau zugute kam. Wie eine Zeitung darüber schrieb, traten neben den Damen und Herren des "Liederkranz Kusel" Solisten auf, die "einen hohen Kunstgenuß erwarten lassen". Und weiter hieß es "bei Herr D. Kunz genügt schon der Hinweis aus seine Thätigkeit bei den diesjährigen Aufführungen des Wagner Theaters zu Bayreuth und auch die beiden anderen, kaum dem Knabenalter entwachsenen Künstler verstehen es, selbst die hochgespanntesten Erwartungen zu übertreffen".
 

 
Der neue achteckige Aussichtsturm hatte eine Höhe von etwas über zwölf Meter. Benannt nach dem Forstamtassessor Moser, der sich besonders verdient gemacht hatte, erhielt er den Namen "Moserturm". Neben einfachen Holzbänken und Tischen rund um den Turm war noch eine Blockhütte vorhanden, die bei schlechtem Wetter Schutz gewährte. Der Verschönerungsverein Glanthal veranstaltete jeden Sommer ein Waldfest auf dem Potzberg. In Scharen strömte jung und alt herbei, um ein paar schöne Stunden dort zu verbringen.     



Auf die Bekanntheit des Berges spekulierend, wollte um das Jahr 1900 der damalige Föckelberger Lehrer Thiel aus dem Dorf gar einen Luftkurort machen. Nach einem Zeitungsbericht hatten sich bereits Kurgäste angesagt. Fast 60 Jahre alt wurde der Turm, der am 28. Mai 1893 eingeweiht worden war, und er überlebte die beiden Weltkriege.

Als die Bäume an ihm vorbeiwuchsen und ein 1947 aufgesetztes Gerüst keine Sicht mehr bot, kam das Ende. 1951 musste er einem neuen Bau Platz machen.
 

Quelle: Die RHEINPFALZ (Westricher Rundschau), August 1993, Verfasser: Karl Emrich

 

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